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lyrics
I. Strophe
König Gutwill lebt in einem Palast aus schönen Gedanken
Gebaut aus guten Absichten, die sein Herz umranken
Jeden Tag schmückt er ihn weiter, erfreut sich seiner Werke
Weiche Übergänge überall erzählen von seiner Stärke
Hier ist alles verbunden, hier fügt es sich zusammen
Er schreitet durch sein Reich in seinem Herrscher-Denk-Umhang
Als neblig ummantelt beschrieben ihn einst böse Zungen
Doch er hat sie abgeschnitten, aus seinem Bewusstsein gewrungen
Hier ist alles rein, vollkommen, erkannt und tief durchdacht
Und wenn nicht, dann hat er es im Nachhinein dazu gemacht
Im Schlafgemach schlummert seine politische Meinung
Sie träumt von Flüchtlingsempathie, Gerechtigkeit und Freibier
Masterpläne werden im Arbeitszimmer entworfen
Um den 1. Schritt zur richtigsten aller Gesellschaften hin zu wagen
Im Ankleidezimmer hält Gutwill sich am allerliebsten auf
Hier probiert er seine neuesten Denkstile aus
Im großen Saal diskutieren die grundlegenden Werte
Sie sind auch einer Meinung: Sie müssten umgesetzt werden
Der König schlendert schmunzelnd doch dann bleibt er abrupt stehen
Denn er erinnert sich plötzlich an sein größtes Problem
Refrain
König Gutwill ist so alleine
Er ist sein eigener Herr doch andere Menschen gibt‘s hier keine
Er hat einen Traum von Freiheit und Glück für alle
Und er baut ihn aus und geht sich selber in die Falle
Er sieht nichts, er hört nichts, er will nur berichten
Von seinem Palast aus Gedanken, all den wunderschönen Geschichten
Er lässt niemanden rein, doch will in alle Richtungen schwärmen
Doch die Mauern die so wachsen kann er alleine nie zerstören
II. Strophe
Im Badezimmer wäscht er sich die Zweifel aus Gedanken
Er braucht Klarheit im Kopf, sein Herz vor Einsamkeit verwackelt
Im Empfangssaal liegt Staub auf dem leeren großen Tresen
Viel zu lang schon ist hier niemand mehr zu Besuch gewesen
Denn die letzte, die er einließ, hat nur lauthals gelacht
Sich über seine geträumten Räume lustig gemacht
In seiner Werkstatt schuften seitdem spitze Gedanken wie Maschinen
Um diese Erinnerungen zu vernichten, den Palast weiter zu lieben
Aus einem gigantischen Wachturm verfolgt Gutwill alle Regungen
Von Ideen die sich irgendwo in seinem Palast bewegen
Und er formt sie nach der Richtung seiner weitblickenden Vision
Doch sein Blick prallt nur an Wände, wird zu Angst und dann zum Thron
Auf dem sitzt er und hält fest und baut weitere Gemächer
Kleistert‘s irgendwie zusammen und verbindet‘s mit den nächsten
Wo das Fundament des Ganzen liegt, hat er längst vergessen
Spätestens als er anfing fremdes Gedanken zu verachten
Und dieser eine tiefe Stich, den er mühevoll zu tackerte
Schließt heute noch den Ausgang aus dem Palast in dem er rackert
Und er droht sich zu verlieren in dunklen Winkeln des Palasts
Er braucht noch mehr Kontrolle für noch mehr Halt und noch mehr Kraft
Refrain
III. Strophe
Gutwill alter Faulpelz man komm da endlich raus
Siehst du nicht, dass man dich hier draussen schon sehr lange braucht
Dich und all die anderen Könige und Königinnen
Die sich in schillernden Gedankenpalästen hier zu Schlafe singen
Aber hier draußen ist realitätisch größer als majestätisch
Abstraktes Gerechtigkeitsgefasel bringt uns hier jetzt wenig
Wenn hier besorgte Bürger das Abendland verhuldigen
Komm aus deinen Mauern und begegne ihren Beschuldigungen
Sonst wird die Welt nur hässlicher und du musst höher mauern
Um nicht samt Palast überrollt zu werden, weiter kunstvoll zu bedauern
Nee, die Zeit ist jetzt nicht mehr, Gutwill, wir ziehen in den Krieg
Bewaffnet mit deinen Gedankenauswüchsen damit keiner wirklich stirbt
Doch diese Idee von Angst vorm Fremden die muss so schnell wie‘s geht verrecken
Genau wie politisches Gelaber gefangen in harten Lobbyzwängen
Reiß Starrheit aus deine Marmorgedanken lass sie sich neu entschließen
Sieh hin: Sie sind eigentlich ziemlich leer nur hier draußen können sie sprießen
Sich suchen, reiben, finden, Mann, lass sie erwachsen werden
Und außerhalb der Mauer als Taten Entwicklungen anstreben
Oh Gutwill, dann bist du nicht mehr alleine
Du bleibst dein eigener Herr und lässt dir auch mal was zeigen
Könige und Königinnen komme aus ihren Palästen
Statt uns einzumauern feiern wir unter freiem Himmel Feste
credits
from Morscher Größenwahn,
released April 29, 2017
Musik: M. Wagner, L. Benner, L. Behn. Text: L. Benner
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